Stammvater

Bellwalder

Alte Schreibweisen waren auch Belwald, Belwaldt, Bellwald, Belwalder

Auszug aus dem Walliser Wappenbuch von 1974: Nach dem alten Wohnsitz Bellwald benanntes Geschlecht. Die Familie, im 16. Jh. in Fiesch ansässig, übersiedelte im gleichen Jh. nach Bister und Grengiols (Zen Hüsern) und verzweigte sich später nach Oberwald. Simon de Belwald, von Fiesch, war 1421 Domherr von Sitten. Johann 1594 Meier von Mörel. Mathias, von Grengiols, 1646 Pfarrer von Saas und Domherr von Sitten, war von 1648 bis zu seinem Tode im Jahre 1662 Dekan von Visp und liess 1651-1654 die dortige Pfarrkirche bauen. Joseph Ignaz (1814-1851), von Oberwald, Jesuit, 1842 Professor in Sitten, 1856 Klosterminister in Paderborn, 1857 Schulherr in Brig, ging nach Nordamerika; er war in Buffalo und Boston bis zu seinem Tode als Pfarrer tätig.

Frage an die Leser dieser Website: Wer weiss was ein "Klosterminister" ist?

Wappen: In Blau, über grünem Dreiberg, ein schwebendes goldenes Tatzenkreuz, beseitet von 2 aus dem Dreiberg wachsenden, grün bestielten silbernen Rosen, das Ganze überhöht von einer sitzbankähnlichen silbernen Hausmarke.
Mitteilung von Norbert Pfaffen: Vorlage war das 1661 in der Martinskirche in Visp in Stein gehauene Wappen mit der Inschrift "RD.M.B.C.S.C.V.". Das bedeutet: Reverendus Dominus Mathaeus Bellwalder
Canonicus Sedunensis Curatus Vespiae, oder auf Deutsch Hochwürdiger Herr Mathias Bellwalder Domherr von Sitten Pfarrer von Visp. Dasselbe Wappen ist auch an der Rytikapelle in Eyholz zu sehen, deren Bau ebenfalls auf Initiative Bellwalders zu Stande kam.
_________________________________________

Aufgrund gleicher und ähnlicher alter Schreibweisen, ist auch eine ferne Verwandtschaft mit Geschlecht der Bellwald von Lötschen möglich. Diese führen ihre Herkunft auf einem Siedlungsplatz bei Blatten im Lötschental zurück. Dieser Siedlungsplatz lag unterhalb des Bellwada-Waldes (Bellwada-Wald, Ableitung aus Bählen-Wald, was soviel wie Zapfen-Wald bedeutet). Anderen Interpretation zu Folge, stammt der erste Teil des Familiennamens von der lateinischen Bezeichnung für einen hervorragenden Kriegsmann = Bellator oder gar aus keltischer Zei (Bel = hell, scheinend, sonnig).
Quelle: Familienchronik der Gemeinde Wiler, 2001, Ignaz Bellwald.
_________________________________________

Der Stammbaum der Bellwalder von Oberwald wurde in den 1950-igern von Pfarrer Valentin Bacher erforscht. Ein Stamm beginnt mit dem vermutlich 1707 geborenen Johann Bellwalder. Der zweite Stamm beginnt mit dem um 1710 geborenen Joseph Franz Bellwalder. Pfarrer Bacher schreibt, die beiden seien Brüder gewesen. Die Nachkommen des älteren (Johann) sind ausgestorben. Da die Taufbücher der Oberwalder 1720 verloren gingen, lässt sich die Abstammung der beiden Brüder nicht mit Sicherheit feststellen. Wahrscheinlich waren aber ihre Eltern Johann Bellwalder und Cäcilia Garbely - und Vater Johann Bellwalder ist vermutlich ein Urenkel des ca. 1580 geborenen Johann Bellwalder von Selkingen.

      Allg. Hinweise u. andere Familienseiten . Index Personennamen . Familiennamen . Homepage